Am frühen Morgen sind zwei Güterzüge bei Leiferde (Kreis Gifhorn) zusammengestoßen. Aus zwei Tankern tritt hochexplosives Gas aus. Die Bahnstrecke Berlin-Hannover wird voraussichtlich für längere Zeit gesperrt bleiben. Nach Informationen des NDR in Niedersachsen kollidierten die beiden Güterzüge gegen halb vier auf der Schnellstrecke Berlin-Hannover. Die Kollision ereignete sich zwischen Leiferde und Dalldorf. Ein Güterzug habe an einem Haltesignal gestoppt und anschließend sei ein dahinter stehender Güterzug aus noch ungeklärten Gründen entgleist, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Fahrer des vorderen Zuges wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, der Fahrer des vorderen Zuges wurde leicht verletzt.
Aus zwei Kesselwagen tritt Gas aus
Nach Angaben eines Bundespolizeisprechers wurden bei der Kollision zwei Triebwagen umgestürzt und zwei weitere entgleist. Insgesamt bestand der herannahende Zug aus 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen. Gas tritt aus zwei Tankern aus. Wie viel, war zunächst unklar. Das Gas müsse erst vollständig entweichen, sagte der Bundespolizeisprecher. Daher dürften die Aufräumarbeiten und die Suche mindestens einen Tag dauern, kündigte er an. Außerdem wurden bei dem Unfall mehrere hundert Meter Oberleitung abgerissen. Experten der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung werden nun die Unfallstelle untersuchen.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Das Gasleck verursacht eine komplexe Entwicklung: Rettungskräfte können den Unfallort nur mit schwerem Atemschutz erreichen. Zudem könne die mobile Einsatzleitstelle nicht direkt am Unfallort aufgestellt werden, sondern erst weiter entfernt am Bahnhof in Leiferde, sagte er. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, da die Absturzstelle mitten im Wald liege.
Verspätungen und Ausfälle im Fern- und Regionalverkehr
Der Unfall hat erhebliche Auswirkungen auf den Schienenverkehr – auf Regional- und Fernverkehrszüge. Die Bahnstrecke Berlin-Hannover wurde in beiden Richtungen gesperrt. Viele ICE- und IC-Verbindungen müssen umgeleitet werden oder fallen aus. Reisende sollten vor Reiseantritt ihre Anschlüsse prüfen, empfiehlt die Deutsche Bahn.
Die folgenden Fernverbindungen schlagen fehl:
ICE 9-Züge (Berlin – Bonn) Einzelne Züge der ICE/IC 24-Strecke (Hamburg – Hannover – Berlin / Berlin – Frankfurt/Süddeutschland) Einzelne Züge der Linie IC 26 (Berlin – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Frankfurt/Süddeutschland) Züge der Linie IC 32 (Berlin – Hannover – Dortmund – Köln – Mannheim – Stuttgart – Ulm) Züge der Linie IC 56 (Dresden – Leipzig – Magdeburg – Hannover – Bremen – Emden – Norddeich Mole)
Auf folgenden Fernstrecken gibt es einige Ausfälle:
Züge der Linie IC 14 (Ostseebad Binz – Berlin – Hannover – Dortmund – Köln) fallen zwischen Berlin Ostbahnhof und Köln Hbf aus Züge der Linie IC 55 (Köln – Dortmund – Hannover – Magdeburg – Leipzig – Dresden) fallen zwischen Köln Hbf und Braunschweig Hbf aus Züge der Linie IC 77 (Berlin – Hannover – Bad Bentheim – Amsterdam Centraal) fallen zwischen Berlin Ostbahnhof und Hannover Hbf aus Auf anderen Verbindungen kommt es zu Umleitungen und Verspätungen.
Auch der regionale Schienenverkehr ist betroffen: Das private Unternehmen Enno teilte mit, dass auf der Strecke Hannover-Wolfsburg ein Busersatzverkehr eingerichtet worden sei. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Abschnitt zwischen Wolfsburg und Lehrte tagelang gesperrt sein wird. Jederzeit zum anhören 8min Was in Ihrer Nähe wichtig ist, hören Sie um 15 Uhr in der regionalen Nachrichtenaufzeichnung. bei NDR 1 Niedersachsen. 8 Minuten Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 17.11.2022 | 09:00 Uhr