Das erste großflächige Drohnen-Testgelände Österreichs wurde in Betrieb genommen. Er umfasst rund 100 Quadratkilometer im Steinalpl bei Neuberg an der Mürz. Dort sind Testflüge unter realen alpinen Bedingungen möglich.
17.11.2022 15.30
Online ab heute, 15.30 Uhr
Drohnen sind für das Aufspüren von Bränden ebenso nützlich wie für die Suche nach vermissten Personen, das Sprengen von Lawinen oder risikoreiche Wartungsarbeiten. Auch in der Transportlogistik vom Paket- bis zum Personentransport wird unbemannten Luftfahrzeugen Potenzial zugesprochen.
Bisher war eine Prüfung nur in Einzelfällen möglich
Allerdings müssen Drohnen erst ausgiebig getestet werden. Bisher ist dies aber in Österreich – trotz der bereits gut entwickelten Drohnenindustrie – nur schwierig oder nur durch behördliche Einzelentscheidungen und dann auch nur in sehr geringem Umfang möglich. Um Tests mit Drohnen durchführen zu können, ohne andere Luftraumnutzer zu gefährden, werden in Österreich sogenannte Flugbeschränkungsgebiete geschaffen.
Jetzt gibt es „Reallabor“ in Steinalpl
Rund 100 Quadratkilometer groß ist die „echte Werkstatt“ der Steiermark in Steinalpl. „Das Besondere daran ist neben der Größe die alpine Topografie und die vielfältigen Möglichkeiten für Drohnentests. Aus wissenschaftlicher Sicht kann hier das Gesamtsystem inklusive Sensorik und Datenanbindung, aber auch Themen wie Allwettertauglichkeit sehr gut erforscht werden“, sagt Holger Friehmelt von AIRlabs Austria, das die Tests am Steinalpl durchführt. Mögliche Startorte für die Tests liegen zwischen 750 und 1.400 Metern über dem Meeresspiegel.
Unter der Woche dürfen nur Drohnen fliegen
Unter der Woche gibt es auf dem Testgelände eine Flugverbotszone – außer für fliegende Drohnen. Ausgenommen sind jedoch Rettungshubschrauber und andere Einsatzflüge. Um Segel- und Modellfliegern sowie Gleitschirmen ihren Wert zu geben, werden Flugbeschränkungen an Wochenenden und Feiertagen oder Wettkampftagen aufgehoben. Das Testgelände Steinalpl ist ein wichtiger Meilenstein für die Gesellschafter der AIRlabs Austria GmbH. „Durch das Fliegen im Raum Steinalpl ermöglichen wir interessierten Unternehmen und Institutionen, wie zum Beispiel Rettungsorganisationen, Drohnenanwendungen in einer für Österreich einzigartigen Umgebung zu testen. Für die beteiligten Hochschulen bedeutet das auch, dass Forschungsergebnisse direkt in die Lehre einfließen können“, sagt Martin Payer, von der FH Joanneum.