Sternsänger unterstützen 2022/23 Frauen und Mädchen in Kenia.  ©APA/DPA/ROLF VENNENBERND
    Das Projekt Yarumal Missionare will durch Bildungs- und Friedensarbeit die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen im Norden Kenias verbessern und wird im Rahmen der Sternsinger-Kampagne 2022/23 unterstützt.       

Der Fokus der nächsten Carolinger Kampagne 2022/23 der Epiphany Campaign (DKA) liegt im Norden Kenias, in den Regionen Marsabit und Samburu. In dieser wüstenähnlichen Region leben 80 Prozent der Menschen als Hirtenvölker. Rinderherdenüberfälle durch rivalisierende Stämme, Kinderheirat und weibliche Genitalverstümmelung bleiben soziale Probleme in der Region, sagte eine Gruppe von Yarumal-Missionaren aus der Samburu-Region Kathpress in einem Interview.

Sternsänger unterstützen 2022/23 Frauen und Mädchen in Kenia

Ziel der Partnerorganisation DKA ist es, die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen durch Aufklärungs- und Empowermentarbeit zu verbessern. Der Projektleiter der Yarumal Missionare, der lateinamerikanische Pastor Pater Guillermo Alvarez, ist derzeit mit Mitarbeitern in Österreich unterwegs, um die Arbeit der Organisation vorzustellen. Bildung als Grundlage für nachhaltige Entwicklung sei der Schlüsselfaktor, sagte Alvarez. Für Hirtenkinder, die tagsüber die Herden hüten, wurden in der Region insgesamt neun Abendschulen eingerichtet, in denen sie Englisch, Kisuaheli, Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Außerdem erhalten die Kinder vor Unterrichtsbeginn eine Mahlzeit – für viele ist es oft die erste Mahlzeit nach einem langen Tag in der Hitze, sagte Alvarez. Sozialarbeiterin Irene Naanyu Lenawuatoop, die selbst aus der Region Samburu stammt, sagte, dass insbesondere die Verheiratung junger Mädchen – im Durchschnitt sind sie nicht älter als zwölf Jahre – mit deutlich älteren Männern, aber auch die weibliche Genitalverstümmelung noch immer tiefgreifend sei in der Gesellschaft verwurzelt. verankert werden. Ziel ihrer Arbeit mit Frauen und Mädchen ist es, sie innerhalb der patriarchalischen Gesellschaft zu befähigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Frauen wird von Kindesbeinen an beigebracht, Familien zu organisieren und zu versorgen: “Afrika ruht auf den Schultern der Frauen”, sagt Lenawuatoop. Ihnen fehlt jedoch eine formale Bildung und nur sehr wenige haben die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Die Analphabetenrate bei Frauen in der Region liegt bei über 80 Prozent.

Weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat als große Probleme

Zudem würden Frauen über die negativen Folgen von Kinderheirat und weiblicher Genitalverstümmelung aufgeklärt, erklärte Programmleiterin Victoria Njeri Wanjiku. Sie würden ermutigt, ihre Töchter vor einem solchen Schicksal zu bewahren und sich gegen ihre Ehemänner und Familien zu erheben. Das funktioniert besonders gut, wenn Frauen selbstständig sind und ein eigenes Einkommen haben, sagt Wanjiku. Bei den Jungen und jungen Männern gehe es neben der Alphabetisierung auch um die Wahrung des Friedens, sagt Projektmitarbeiter Silvester Tukai Adero. Dies diente Friedensgruppen in Schulen und Dörfern, dem Training mit unterschiedlichen Zielgruppen und der Durchführung verknüpfter Sportveranstaltungen. Dazu gehört auch heute noch das berüchtigte „Cattle Raiding“, also Überfälle auf die Rinderherden rivalisierender Nomadenstämme. Diese nehme weiter ab, sagte Pater Alvarez, was damit zu tun habe, dass junge Menschen gezielt von den genannten Maßnahmen betroffen seien. Das Horn von Afrika ist eine der am stärksten von der globalen Erwärmung betroffenen Regionen. Das Land erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Für Nomaden bedeutet das konkret, dass sie immer größere Distanzen zurücklegen müssen, um fruchtbare Gebiete für ihre Herden zu erreichen, sagt Alvarez. Das bedeutet auch, dass es oft zu Konflikten zwischen nomadischen Gruppen kommt, etwa um Ansprüche auf fruchtbares Land.