„Wir unterstützen weiterhin das vom österreichischen Bundesministerium durchgeführte Genehmigungsverfahren und erwarten, dass alle behördlichen Genehmigungen für das Angebot erteilt werden. Ausbau ist ein gemeinsamer Prozess, auf den die Öffentlichkeit angewiesen ist“, wird Werner Kerschl, Executive Director Infrastructure bei IFM Investors, zitiert.
Der Fonds will 50 Prozent der Anteile
Das Angebot wurde Anfang Juli veröffentlicht. Nachdem die Airports Group Europe zuvor bekannt gegeben hatte, ihre Beteiligung am Flughafen Wien-Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) auf über 40 % aufgestockt zu haben, legte die Gruppe ein Teilangebot für weitere Anteile vor. Gleichzeitig wurde aber betont, dass keine Kontrolle über den Flughafen angestrebt werde. mehr zum Thema
Flughafen: Wien und Niederösterreich sichern Mehrheit
Der Grund: Die Stadt Wien und das Land Niederösterreich besitzen jeweils 20 Prozent am Flughafen Wien, zehn Prozent gehören der privaten Mitarbeiterbeteiligungsstiftung und weitere zehn Prozent in freier Streuung. Niederösterreich und Wien haben sich Ende September jeweils vier Anteile an der Gesellschaft gesichert und damit ihre Mehrheitsbeteiligung am Flughafen aufgestockt. Seitdem verfügt die Arbeiterorganisation über die absolute Mehrheit. Der IFM-Fonds ist zuletzt heftig in die Kritik geraten. IFM-Vertreter präsentierten sich als Investoren australischer Pensionsfonds. Medienberichte von „profil“ und „ZIB2“ enthüllten jedoch, dass der Besitz des Flughafens über zwei luxemburgische Fonds nur auf eine Treuhandgesellschaft (Conyers Trust) auf den Kaimaninseln zurückzuführen ist. Wer die wahren Eigentümer dahinterstecken und woher sie ihr Geld bekommen, ist unklar – mehr dazu in Airport: Spurensuche mit mysteriösem Investor (news.ORF.at; 21.09.2022).
“Nach allen Gesetzen”
„IFM Investors ist ein verantwortungsvoller, langfristiger und gesetzestreuer Fondsmanager. Alle gegenteiligen Behauptungen, wie zum Beispiel der Vorwurf der Geldwäsche, sind falsch“, heißt es in der Erklärung. „Wir gehören australischen Rentenfonds.“ IFM hat Ende 2014 einen Anteil von knapp 30 Prozent am Flughafen Wien erworben und diesen 2016 auf knapp 40 Prozent aufgestockt. Im Juni dieses Jahres hat IFM die 40-Prozent-Marke überschritten und damit ein Pflichtangebot ausgelöst.
Das Ministerium erwägt die Übernahme
Die Anteilserhöhung von IFM wird vom Finanzministerium gemäß dem Investitionskontrollgesetz geprüft. Inklusive eingehender Prüfung kann dies bis zu vier Monate dauern. Durch den Brexit gehören die Kaimaninseln als Teil Großbritanniens nicht mehr zur Europäischen Union. Darüber hinaus prüfen die Behörden in Malta auch den Flughafen, der eine Tochtergesellschaft der Flughafen Wien AG ist und ebenfalls betroffen sein wird.