Dem Militärkommandanten von Niederösterreich, Martin Jawurek, wird vorgeworfen, einen Mitarbeiter sexuell belästigt zu haben.  Jawurek bestreitet den Vorwurf.  Die Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall noch nichts erhalten, und es wurden keine Ermittlungen eingeleitet.          
     18.11.2022 12.59       
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Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Freitagnachmittag, es habe weder eine Vorführung noch eine Sachverhaltsdarstellung gegeben. Nach Armeeangaben waren die Unterlagen “unterwegs”. Der Vorfall wurde am Donnerstag von der Armee öffentlich gemacht. Der Verdächtige bestritt die Vorwürfe in einem Interview mit noe.ORF.at. mehr zum Thema

Eine schwere Anklage gegen Militärkommandanten

Der Vorfall ereignete sich Berichten zufolge am 8. November außerhalb der Dienstzeit in der Hesser-Kaserne in St. Pölten. Eine vorübergehende Entlassung sei “sofort angeordnet”, teilte das Militär mit. Es wurde angekündigt, dass die ersten Erklärungen zu den Ereignissen an die Staatsanwaltschaft übermittelt werden. Laut Heeressprecher Michael Bauer ist der Papierkram bereits erledigt.

Über die Entlassung entscheidet die Bundesdisziplinarbehörde

Bauer skizzierte am Freitag auch das weitere Vorgehen. Zum einen entscheidet die Bundesdisziplinarbehörde über die verhängte vorläufige Suspendierung. Diese kann von der Behörde bestätigt oder widerrufen werden. Bevor mögliche Disziplinarmaßnahmen verhängt werden, ist die Justiz am Ball. Es brauche einen rechtskräftigen Ausgang eines etwaigen Verfahrens oder einen rechtskräftigen Abschluss der Ermittlungen – „dann werden wir prüfen, was passiert“. Die betroffene Frau wurde psychologisch betreut. Jawurek selbst betonte am Donnerstagabend, er habe “sich nichts vorzuwerfen”. Er ist überzeugt, dass “Beschwerden gelöst werden und sich in Rauch und Spiegel auflösen”. Der 56-Jährige ist seit 2016 Landeshauptmann des Landes Niederösterreich. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt übernimmt nun kommissarisch der stellvertretende Landeshauptmann das Amt.