Die Unfallstelle liegt in der Nähe von Gifhorn in Niedersachsen. Nach Angaben der Bundespolizei kollidierten am Donnerstagmorgen die Güterzüge zweier privater Eisenbahnunternehmen. Einer der Züge hielt an einem Signal, der zweite Güterzug, bestehend aus 25 mit Propangas gefüllten Waggons, fuhr vor. Die Ursache ist noch unklar. Dabei kippten vier Waggons um und aus zwei Waggons trat Gas aus. Auch die Lokomotive wurde von den Gleisen gehoben und schwer beschädigt. Der 45-jährige Lokführer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Mehrere 100 Meter Freileitungen wurden niedergerissen. Fotos von der Absturzstelle zeigen auch Schäden an den Gleisen.

Das Speichern von Güterzügen kann lange dauern

Jeder Tankwagen sei mit 50 Tonnen Gas beladen – es sei davon auszugehen, dass pro Stunde rund 250 Kilogramm entweichen, sagte der Bundespolizeisprecher. Die intakt gebliebenen Waggons sollten am Freitag aus der Gefahrenzone zurückgezogen werden, erklärte der Sprecher. Das schafft Platz für Rettungsgeräte. Allerdings waren die Waldwege rund um die Unfallstelle sehr weich. Es wird erwogen, die Gleise vollständig zu schottern, um die Ausrüstung zur Bergung der Waggons und der beschädigten Lokomotive an den Einsatzort bringen zu können. Die Feuerwehr rechnet mit einer Dauer von zwei Wochen.

Verspätungen und Ausfälle auf vielen Langstrecken

Derzeit fahren keine Fernzüge von Stendal nach Hannover. ICE-Verbindungen von Berlin nach Westen werden über Uelzen umgeleitet und halten ebenfalls in Stendal. Dies führt jedoch zu Verzögerungen. Der IC-Verkehr in die Niederlande beginnt und endet in Hannover.