DFB-Chef: „Wir sind genervt und genervt“ Von: Christian Falk, Tobias Altschäffl, Heiko Niedderer, Yvonne Gabriel, Yannick Hüber und Dennis Brosda Es ist sein erstes großes Turnier als neuer DFB-Boss: Und zwei Tage vor dem WM-Start in Katar sendet Bernd Neuendorf (61) gleich zwei starke Botschaften! Auf das Schreiben von Fifa-Präsident Gianni Infantino (52) angesprochen, dass es fortan nicht mehr um Menschenrechte gehen solle, sagte er: «Wir sind irritiert und verstört.» Deshalb will der DFB Infantino nicht noch einmal unterstützen. Wahl. Neuendorf: „Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir glauben, dass wir ein Zeichen setzen müssen.“ Kürzlich wurde ein Trainingstrikot der dänischen Nationalmannschaft mit der Aufschrift „Menschenrechte für alle“ verboten. Neuendorf: „Ich glaube nicht, dass wir in „Menschenrechte für alle“ von einer politischen Entscheidung sprechen, die man so oder so treffen kann. Menschenrechte sind weltweit verbindlich. Das ist keine klassische politische Botschaft. Da müssen wir alle mithalten können.” Neuendorf verteidigte die „One Love Bandage“ als Ersatz für die Regenbogenbandage und sagte: „Die Bandage setzt genau da an, wo es uns betrifft. Ich habe mich immer dafür eingesetzt, es geht um Menschenrechte, den Kampf gegen Rassismus und die Rechte von die Frauen”. Und er stellte klar, was er von einer möglichen Sperre der Fifa halten würde: “Ich persönlich wäre durchaus bereit, eine Geldstrafe zu akzeptieren.” DAS sind die Stadien der Weltmeisterschaft in Katar. Diese Riesenbühne ist die teuerste! Quelle: Reuters, BILD 18.11.2022
Auch Neuendorf kündigte eine Aktion an: Der DFB unterstützt ein SOS-Kinderdorf in Nepal mit einer Million Euro als Dankeschön, weil viele Wanderarbeiter von dort nach Katar kommen. Neuendorf: „Wir denken, das ist ein Zeichen dafür, was nachhaltig ist. Dass sich die Situation nicht wiederholt und man in einer Dauerschleife landet, dass die nächste Generation das Land wieder verlassen muss.” Das Geld kommt auch explizit von den Spielern selbst. Außerdem kündigte er an: „Ich möchte nicht ausschließen, dass es während des Turniers noch weitere Aktionen geben wird. Wir werden das mit der Mannschaft besprechen, dabei sind wir geblieben. Wir wollen es einfach offen halten.” Neuendorf: „Sie positionieren sich, neuerdings auch in Interviews, und interessieren sich für das Geschehen. Sie haben ein gutes Gespür für die Situation, in der wir uns hier befinden. Deshalb haben wir uns in den letzten Wochen mit dem Team Gedanken darüber gemacht, was getan werden kann, um ein nachhaltiges Zeichen zu setzen.“