So lange wird der Preisschock anhalten Sie ist Deutschlands führende Ökonomin! Professorin Monika Schnitzer (61) ist Finanzchefin, oberste Beraterin der Regierung – und weiß, wie es um Jobs, Inflation und Energieversorgung steht. Bei BILD erklärt er die Situation: Auch interessant ► Teurer Schock: Schnitzer: „Wir werden auch 2023 eine hohe Inflation sehen, da die Verbraucher die Auswirkungen der hohen Energiepreise spüren werden. Spätestens in zwei Jahren werden die Preise fallen – aber nicht auf das Niveau, das wir in der Ukraine vor dem Krieg hatten.“ ► Arbeitsstress: „Der Arbeitsmarkt bleibt stark. Das liegt an der Entlastung, von der auch die Unternehmen profitieren. Auch wenn es in einzelnen Betrieben zu Entlassungen kommt, besteht weiterhin eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften.” ► Energiemangel: „Eine verlängerte Betriebsdauer von Kernkraftwerken würde zu einer Reduzierung des Strompreises um bis zu 12 Prozent führen. Es spricht viel dafür, das Vorhandene zu nutzen. Wenn wir die Kernkraftwerke bis Ende 2024 nutzen, haben wir bis dahin genug Flüssiggas, um die Kernkraftwerke zu ersetzen“, sagt Professor Schnitzer.
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► Zoff Bürgergeld: „Die Arbeit lohnt sich auch für Bürgergeldempfänger. Es wird immer Leute geben, die versuchen, ein System auszunutzen. Aber es gibt auch Menschen, die nicht faul sind.” ► Gaspreisbremse: Es entlaste auch Menschen mit höheren Einkommen, “die es gar nicht brauchen”, sagt Schnitzer. “Mit einem höheren Spitzensteuersatz oder Energiesolos könnte man denen etwas wegnehmen, die die Entlastung nicht brauchen.” ► Rate der Energieprojekte: „Beim Bau des neuen LNG-Terminals in Wilhelmshaven haben wir gesehen, dass der Staat in der Lage ist, die Prozesse massiv zu beschleunigen. Ich hoffe, dass Gesetze wie das LNG-Beschleunigungsgesetz und das Gesetz in Baden-Württemberg einen Präzedenzfall für den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren schaffen“, sagte der Wirtschaftsprofessor. Für Deutschland sind einfachere Regeln und kürzere Verfahren notwendig, um schnellere Fortschritte bei der Versorgung mit klimafreundlicher Energie zu erzielen. „Auch beim Ausbau klimafreundlicher Energien ist es eine Überlegung wert, Klimaschutz vor Artenschutz zu stellen. Und auch die Bundesländer können etwas tun. Ich denke an die Abstandsregeln für Windkraftanlagen – zum Beispiel in Bayern.”