Die SP-Verwaltung um die Co-Vorsitzenden Mattea Meyer und Cédric Wermuth sowie Fraktionschef Roger Nordmann (v.r.n.l.) will ein reines Frauenticket. Pascal Tischhauser Stellvertretender Politischer Leiter An diesem Freitag haben SP-Abgeordnete aus National- und Ständerat das Ticket für die Nachfolge ihrer scheidenden Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) gestaltet. Der Caucus hat noch nicht entschieden, welche Namen auf dem Ticket erscheinen sollen. Aber die Kriterien sind festgelegt. Nummer 1: Nur Frauen sind erlaubt – wie von der SP-Rennleitung um die Co-Vorsitzenden Mattea Meyer (45) und Cédric Wermuth (36) sowie Fraktionschef Roger Nordmann (49) vorgeschlagen.
Klare Entscheidung für Frauen
Mit 37 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen war die Entscheidung eindeutig. Fraktionschef Nordmann brachte Daniel Jositsch (57) in die Verkündung mit. Der Zürcher Ständerat war der einzige Mann, der seine Kandidatur gegen die Empfehlung der Parteiführung für ein reines Frauenticket ankündigte. Jositsch unterstützte die Entscheidung gegen seine Person – allerdings eher aus Parteidisziplin und demokratischer Überzeugung. Sein Antrag auf Aufnahme von Männern fand einfach keine Mehrheit. „Ich kann die Denkweise der Partei nachvollziehen“, sagte Jositsch, der einen ordentlichen Eindruck machte. Als Gleichstellungspartei ist es sicher richtig, dass wir 2023 mit einer Bundesrätin in den Wahlkampf gehen.
„Jositsch ist kein Kandidat mehr“
Jetzt werde er sich mit aller Kraft für die drei sehr guten Kandidaten einsetzen, so Jositsch weiter. Künftig, mahnte er, solle in der SP noch einmal darüber diskutiert werden – warum ein Deutschschweizer Bundesrat werden kann. Josic beantwortete keine Fragen – so lag es an Nordmann, klar zu sagen: «Daniel Josic kandidiert nicht mehr für den Bundesrat.» Er hatte dem Team versichert, dass er nicht mehr für eine Nominierung zur Verfügung stehe. Seit die anderen Fraktionen deutlich gemacht haben, dass sie in der Bundesversammlung keine Wildkandidaten wählen, sondern nur Nominierungen aus dem offiziellen SP-Ticket berücksichtigen werden, ist der Fall Jositsch erledigt. Obwohl sie bei den Bundesratswahlen am Mittwochmorgen, 7. Dezember, voraussichtlich nur wenige Stimmen erhalten wird, ist sie für die SP-Frauen keine Gefahr mehr.
Nachfolger-Trio
Damit ist klar, dass Sommaruga eine Nachfolge bekommen wird – und dass neue SP-Bundesrätin entweder Eva Herzog (60), Basler Regierungsrätin Evi Allemann (44) oder Jura-Staatsrätin Elisabeth Baume-Schneider (58) wird. ). Der Caucus wird nur bestimmen, welche dieser Frauen am 26. November auf dem SP-Ticket eingesetzt werden. Die SP hingegen hat sich entschieden, mit zwei Frauen anzutreten. Nordmann erklärte, man könne der Bundesversammlung eine Option vorlegen, man könne aber auch selbst eine konkrete Vorgabe machen.
Die SVP ist schon weiter weg
Inzwischen ist die SVP schon weiter weg. Bereits an diesem Freitag wird sie bekannt geben, welche Personen einen Platz auf ihrem Ticket als Nachfolger von Ueli Maurer (71) haben. Maurer hatte vor Sommaruga seinen Rücktritt angekündigt. Vier SVP-Politiker und ein Politiker kandidieren. Bei der Volkspartei hingegen stehen die Vorzeichen genau umgekehrt. Hier gilt es als unwahrscheinlich, dass die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger (55) eine Frau auf das offizielle SVP-Ticket schafft. Blöchliger habe sich selbst geschadet, indem sie falsche Angaben zu ihrer doppelten Staatsbürgerschaft gemacht habe. Berner Nationalrat Albert Rösti (55) gilt als Favorit für die SVP. Aber auch Ständerat Werner Salzmann (60) aus dem gleichen Kanton hat eine Chance. Auch der ehemalige Zürcher Nationalrat Hans-Ueli Vogt (52) darf sich berechtigte Hoffnungen auf das Ticket machen. Als etwas weniger aussichtsreich gilt die Kandidatur des Zuger Regierungsrats Heinz Tännler (62). Mehr zur Nachfolge von Simonetta Sommaruga