Am Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.  Das umstrittene Großereignis ist auch ein finanzieller Deal für Wiener Unternehmen.  Sie lieferten Kronleuchter, Enzi-Sonnenbänke, Straßenbahnen – und waren am Bau des Spielfelds beteiligt.          
     18.11.2022 18.32       
     Ab heute, 18:32 Uhr online

Die Familie Bakalwits betreibt in Favoriten ein kleines Lichtdesign-Unternehmen mit großen Aufträgen. Die neuen Hotels, die zum Teil für die WM gebaut wurden, stattete er mit Kronleuchtern aus. „Meistens werden wir von internationalen Designern angesprochen“, sagt Sophie Bakalowits. Die Aufträge werden seit vielen Jahren gemeinsam geplant. Der Preis für zwei elegante Kronleuchter im Sheraton Doha Hotel in Katar beträgt rund 120.000 Euro. Wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen ist Gastgeberland Katar heftig in die Kritik geraten. Kein Grund für die Bakalowits, keine Geschäfte mit Katar zu machen: „Wir produzieren in Österreich, wir montieren dort, mein Sohn fährt persönlich hin. Aus dieser Sicht können wir in den Spiegel schauen und uns freuen, dass wir Österreich so vertreten können.”

Wiener Unternehmen in Katar

Die umstrittene WM beginnt am Sonntag in Katar. Österreich wird zwar nicht auf dem Feld vertreten sein, aber einige Wiener Unternehmen sind sicherlich beteiligt.

Stadionbau: „Jeder Unfalltod ist tragisch“

Acht Stadien wurden kürzlich für die Weltmeisterschaft in dem Emirat gebaut. Einer davon vom Wiener Bauunternehmen Porr. Die Arena „Al Janoub“ wurde von 2016 bis 2019 gebaut. Sie gleicht einer Hülle, bietet Platz für 40.000 Fans und hat 600 Millionen Euro gekostet. Porr sagte „Vienna Today“ über die unsicheren Arbeitsbedingungen auf den Baustellen: In Katar haben wir besonders hohe Sicherheitsstandards gemäß der Präventionsstrategie „Vision Zero“. Unsere Unfallstatistik ist dementsprechend sehr niedrig.“ In den Jahren 2016 und 2018 wurde auf der Baustelle des Al Janoub-Stadions jeweils ein Todesfall verzeichnet. „Jeder Unfalltod ist tragisch und wir tun alles, um dies mit Hilfe von hohen Sicherheitsstandards, Schulungen und Schulungen zu verhindern. Diese Schulungen werden bereits von anderen Unternehmen nachgefragt. Arbeitssicherheit ist daher einer der Schwerpunkte der PORR in Katar.“ Siemens Siemens lieferte unter anderem Straßenbahnen für Katar

Straßenbahnen und Enzis aus Wien

Auch von der Qatar Foundation erhielt Siemens 2017 einen Auftrag: den Bau eines Straßenbahnsystems für die Hauptstadt Doha. 100 Millionen Euro für 19 Straßenbahnen und vier Haltestellen im Abstand von 11,5 Kilometern. 2018 wurden Enzi Solarien – wie im Wiener MuseumsQuartier – für den Park des MIA – Museum of Islamic Arts in Doha in Auftrag gegeben. PPAG Architects liegen in einem Park in Doha