Ein Pfeil trifft Willy Baumeler (76) aus Neuenkirch LU am Dienstag beim Waldspaziergang in der Wade. Nicolas LuratiReporter News Als Willy Baumeler (76) aus Neuenkirch LU mit seinem Hund im Wald spazieren geht, spürt er plötzlich einen stechenden Schmerz im linken Bein. Er schaut nach unten und ist überrascht. „Ein etwa 70 Zentimeter langer Pfeil steckte in meiner Wade“, sagt Rentner Blick. Baumeler zieht das Ding selbst aus seinem Bein. “Ich musste ein paar Mal nachhaken, bis der Pfeil endlich herauskam.” Der Vorfall ereignete sich am Dienstagnachmittag, wie «TeleZüri» berichtet. Drei Tage später kehrt der 76-Jährige mit Blick auf die Bühne zurück. Baumeler sagt: Er und seine Jack-Russell-Dame Nora (9) spazieren durch den Sempacher Allmendwald. “Wir waren auf dem Weg nach Hause, zur Straße.” Dann kommt das Böse mit dem Pfeil. Trotz der Schmerzen sieht Baumeler sich aufmerksam um. Und er sieht eine gelbe Kappe im Unterholz. “Einer war etwa zehn Meter vom Weg entfernt versteckt.” Baumeler ruft den Fremden heraus.

“Er hatte auch ein Messer dabei”

Die Figur taucht aus den Büschen auf. Er ist ein Mann. „Ich schätze es auf Anfang bis Ende 20“, sagt Hündeler Baumeler. Der Auftritt des Waldmenschen lässt den Rentner erschaudern: Tarnanzug, Pfeil und Bogen. „Er hatte auch ein Messer dabei“, sagt Baumeler. Sofort kommt ihm ein Gedanke: „Der Typ will mich angreifen.“ Der 76-Jährige läuft. Trotz des Schmerzes und der Angst zückt er sein Handy und macht ein Foto von Bow Arrow Man. Dann näherte sich ihm der Fremde unten auf der Straße. „Er fragte mich auf Schweizerdeutsch, ob er helfen könne. Ich habe ihm gesagt, dass er mir nicht zu nahe kommen soll.” Mit letzter Kraft fällt der Hundefreund auf den Beifahrersitz seines Autos. “Ich fühlte mich schwach.” Die Polizei trifft später ein. Bow Arrow Man ist immer noch da. Luzerner Polizeisprecher Christian Bertschi erklärt auf Blick-Anfrage: «Wir haben vor Ort zwei Männer getroffen. Wir haben die Personalien und Fakten aufgenommen. Niemand wurde festgenommen.” Aber: “Wir haben gemeinsam Pfeil und Bogen gerufen.” Denk könnte auch daran interessiert sein

„Ich bin schockiert, dass jemand im Wald auf Menschen schießt“

Der Krankenwagen bringt derweil den verletzten Baumeler ins Spital Sursee. „Am Dienstag wurde ich operiert. Ich verbrachte zwei Nächte im Krankenhaus.” Er tut immer noch weh und benutzt Krücken. Neben Schmerzen sind ältere Menschen auch psychisch betroffen. Was passiert ist, lässt ihn ungläubig zurück: “Ich bin schockiert, dass jemand im Wald auf Menschen schießt.” Sein Fazit: „Er wollte mich oder meine Hündin Nora treffen. Ich glaube nicht, dass es zufällig oder ein Unfall war. Dieser Mann hat es bewusst getan.” Für die Polizei hingegen ist es nicht so eindeutig. Sprecher Bertschi: «Ob die Person vorsätzlich mit dem Bogen gehandelt hat, ist Gegenstand der Untersuchung.» Inzwischen hat Willy Baumeler Anzeige erstattet. „Ich lasse mich von dem, was passiert ist, nicht sitzen lassen.“ Sein Trost: „Zum Glück hat der Mann mit dem Bogen meine Nora nicht getroffen. Es ist alles, was ich habe. Wenn der Pfeil sie durchbohrt hätte, wäre sie jetzt tot.”