Sie galt im Silicon Valley als Star, doch die von ihr als revolutionär bezeichneten Bluttests schlugen fehl. Elizabeth Holmes wurde bereits im Januar wegen Betrugs verurteilt. Die Strafe steht nun fest: elf Jahre Haft.
Elizabeth Holmes, einst in den USA als Star-Jungunternehmer berühmt, ist wegen Betrugs zu rund elf Jahren Haft verurteilt worden. Das jetzt vom US-Bezirksrichter Edward Davila verhängte Urteil ist geringer als die von der Staatsanwaltschaft angestrebte 15-jährige Haftstrafe, aber weitaus strenger als das, was ihre Verteidiger gefordert hatten.
Holmes wurde im Januar von einer Grand Jury für schuldig befunden, mit ihrem gescheiterten Start-up Investoren Hunderte Millionen Dollar gestohlen zu haben, als sie Geschäftsführerin von Theranos war. Ihm wurde vorgeworfen, Investoren fälschlicherweise davon überzeugt zu haben, dass Theranos ein revolutionäres Bluttestgerät entwickelt hatte. Der Fall machte sie zum Symbol einer Kultur der zügellosen Eigenwerbung im Silicon Valley.
Kissinger und Murdoch als Unterstützer
Holmes gründete Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren. Das Unternehmen bewarb eine angeblich revolutionäre Technologie für extrem schnelle, effiziente und günstige Bluttests. Der charismatische Jungunternehmer wurde als Technologiepionier gefeiert und gewann mächtige Finanzinvestoren und prominente Unterstützer wie den ehemaligen Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch.
Holmes selbst wurde Milliardärin. Dann enthüllten die Berichte des Wall Street Journal, dass die Technologie überhaupt nicht funktionierte. Holmes hat immer bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie gab ihre Fehler zu, behauptete aber, an das Potenzial ihrer Technologie zu glauben. Sie machte auch ihren Ex-Freund und Ex-Partner Ramesh „Sunny“ Balwani für den Skandal verantwortlich. Er bekannte sich im Juli auch des Betrugs schuldig. Seine Strafe steht noch aus.
Ehemaliger Tech-Star: 11 Jahre Gefängnis für Elizabeth Holmes
Katharina Wilhelm, ARD Los Angeles, 19.11.2022 00:38 Uhr